Ansprüche an dominante Herren

Was wir von einem „dominanten Herren“ erwarten

Im Auftrag des Hauses aus der Sicht einer O der Loge

Die Tatsache, daß er sie anderen gebe, sei für ihn ein Beweis, daß sie ihm gehöre und sollte es auch für sie sein, Er gebe sie fort, um sie sogleich wieder an sich zu nehmen, nehme sie reicher zurück, wie einen gewöhnlichen Gegenstand, der göttlichem Gebrauch gedient hatte und dadurch geheiligt werde. Schon seit langem habe er sich gewünscht, sie zu prostituieren und er stelle mit Freude fest, daß die Lust, die er dabei empfand, größer sei als er gehofft habe und ihn noch fester an sie binde, wie sie auch O noch fester an ihn binden werde

Pauline Réage
  • Nach dem Grundsatz des Excès de Roissy ist ein ehrenwerter Herr der Loge ein Mann mit Stil, Kreativität, Herz und Hirn. Er versteht das Spiel mit der notwendigen und ihm innewohnenden DOMINANZ. Er sieht einen gesunden Sadismus NICHT als Kräftemessen (wer schwingt die längste Peitsche oder beschert der O den xten Orgasmus?). Es handelt sich hier nicht um Leistungssport, denn Qualität ist nicht gleich Quantität.
  • Um ein guter Herr zu sein braucht es nicht unbedingt Equipment, er benutzt es als Zusatz und dem Ausdruck seines Ideenreichtums. Der Herr ist sich bewusst, dass es sich um ein ein Rollenspiel handelt, an dem alle teilnehmenden Personen freiwillig teilnehmen. Er ist sich desweiteren darüber im Klaren, dass er als dominanter Part in diesem Rollenspiel auch Verantwortung zu übernehmen hat. Ein Dom definiert sich also nicht über seine bloße Präsenz, sondern auch durch verantwortungsvolles , empathisches Handeln, damit sein devotes Gegenüber sich mit Vertrauen in seine Rolle fallen lassen kann.
  • Ein Herr der Loge kümmert sich nicht um das, was seine O wünscht. Er verfolgt seine eigenen Ziele im Rahmen der Tabus der ihm übergebenen Stücke.  Jedoch sollte  die Tagesform des ihm anvertrauten Eigentums beachtet bzw. nach dem Ampelcode gehandelt werden.
  • Der Respekt unter den Herren ist Gesetz. Es sollte möglich sein, eine O gemeinsam zu benutzen, auch wenn ein Herr vielleicht ungern teilt.
  • Ein Herr in Roissy sollte die Loyalität besitzen, das Vertrauen einer sich ihm öffnenden O nicht zu missbrauchen. Im Vertrauen erzählte oder herausgefunden Fakten zu der jeweiligen O sollten nicht, ohne mit dem Besitzer der O gesprochen zu haben, in irgendeiner Form öffentlich gemacht werden.
  • Ein letzter Punkt: Es geht natürlich um das Wohl und die Freude der Herren. Jedoch sollte es ihm möglich sein das Kopfkino für die Os aufrecht zu erhalten. Ein guter Herr der Loge führt die ihm übergebene O immer konsequent und nach den ihm bekannten Regeln des Hauses.

Auch wenn alle Beteiligten den Grundgedanken der Geschichte in sich tragen und der Hausherr und sein Team für die Kulisse sorgen, lebt eine Zusammenkunft dieses Niveaus von der Fähigkeit, sie im Geiste neu zu erschaffen und in die Realität zu tragen.

Hochachtungsvoll, P, im Auftrag des Hauses